Knastbeben am 10.12.2023 – Abschiebeknast Darmstadt Eberstadt

Zum Tag der Menschenrechte organisiert community4all ein:

Knastbeben am 10.12.2023 

Sonntag 10.12.23,  14 Uhr bis 16 Uhr 

vor dem Abschiebeknast Darmstadt Eberstadt, Marienburgstr. 78

  • Musik
  • inhaltliche Beiträge
  • Stimmen aus dem Knast

Die Zeiten stehen auf Härte, 

die Folge: Selektion und Entrechtung ,  

Stigmatisierung und Repression

mehr Lager und pysische Sperren,

mehr Grenzkontrollen und Zurückweisungen,

mehr Politik der Angst und Perspektivlosigkeit,

mehr Repression gegen Seenotretter* und kriminalisierte Transporteure,

mehr Krisenmechanismusverordnung und Kriegsgeschrei….

Deshalb wollen wir am Tag der Menschenrechte gemeinsam laut werden 

und die Isolation durchbrechen,

wir wollen andere Geschichten erzählen, 

die von Hoffnung und Zuversicht; Begegnung und Solidarität geprägt sind.

Es ist immer Zeit damit anzufangen.

Lasst uns am Tag der Menschenrechte zusammen kommen und laut sein.

10.12. 14 Uhr vor dem Abschiebeknast Darmstadt Eberstadt, Marienburgstr. 78

kein mensch ist illegal – für globale Bewegungsfreiheit

17.08.2023 – Abderrahman bleibt hier – Kirchenasyl verteidigen!

Donnerstag, 17.08.23 um 06:30 Uhr Matthaeus-Gemeinde

Kirchenasyl ist in Darmstadt ein fester Bestandteil der Flüchtlingsarbeit, die Matthaeus-Gemeinde hat im vergangenen Jahr u.a. dafür den Preis „Gesicht zeigen“ erhalten.
In der Matthaeus-Gemeinde befindet sich zur Zeit in Syrer im Kirchenasyl, der über Malta nach Deutschland gekommen ist. Bis Freitag ist noch Zeit, ihn dorthin abzuschieben, dann muss Deutschland das Asylverfahren betreiben. Der stellvertretende Leiter der zuständigen Ausländerbehörde, Herr Misskampf, (Mainz-Bingen) hat sich nun für Donnerstag um 07:00 Uhr zum Gespräch angekündigt, nachdem er A. bereits mehrmals zum Verlassen des Kirchenasyls aufgefordert hat. Um 11:30 Uhr geht noch mal ein Flug nach Malta. Wir befürchten, er könnte auch versuchen, A. mitzunehmen. Das wollen wir verhindern!
Auf jeden Fall lassen wir diesen Angriff aufs Kirchenasyl nicht unbeantwortet.
Deshalb:
Kommt am Donnerstag, den 17.08. um 06:30 zur Matthaeus-Gemeinde, Heimstättenweg 75, Darmstadt. Abderrahman bleibt hier – Kirchenasyl verteidigen!

Presse:
https://www.hr4.de/programm/podcast/rhein-main/ein-syrer-im-kirchenasyl-in-der-matthaeus-gemeinde-in-darmstadt-soll-ausgewiesen-werden-1630h,podcast-episode-122728.html
Mehr Infos zu Herrn Misskampf:
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/pdf-1068.pdf

https://www.fr.de/rhein-main/droht-syrischem-fluechtling-die-abschiebung-trotz-kirchenasyl-92462498.html

https://www.darmstadt.de/nachrichten/darmstadt-aktuell/news/aus-aktuellem-anlass-wissenschaftsstadt-darmstadt-respektiert-kirchenasyl

PM Bedrohtes Kirchenasyl in Darmstadt, Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche

https://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/bedrohtes-kirchenasyl-darmstadts-ob-unterstuetzt-gemeinde-2771835 (Bezahlschranke)

24.07.2023 – Abschiebung ausgesetzt

Am 10.07.23 wurde das Schloss des Gemeindehauses in Nettetal-Lobberich in Nordrhein-Westfalen aufgebrochen und ein irakisches Ehepaar, das in der Kirchengemeinde Schutz gefunden hatte, gewaltsam zum Flughafen Düsseldorf verbracht. Dies hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Nun wurde zwar der Eilantrag gegen die Abschiebung des Ehepaars nach Polen abgelehnt, die Abschiebung aber dennoch ausgesetzt: Gescheiterter Eilantrag: Abschiebung trotzdem ausgesetzt (FAZ, 24.07.2023)

23.07.2023 – Behörde in Viersen bricht Kirchenasyl – irakisches Ehepaar ist in Darmstadt-Eberstadt inhaftiert

Am 10.07.23 wurde das Schloss des Gemeindehauses in Nettetal-Lobberich in Nordrhein-Westfalen aufgebrochen und ein irakisches Ehepaar, das in der Kirchengemeinde Schutz gefunden hatte, gewaltsam zum Flughafen Düsseldorf verbracht. Die traumatisierte Ehefrau brach zusammen, wurde von dem mitgebrachten Arzt allerdings für reisefähig erklärt. Ein hinzugerufener Notarzt durfte die Frau nicht behandeln.

Am Flughafen Düsseldorf kollabierte die Frau erneut und schließlich musste die Abschiebung abgebrochen werden. Statt nun aber eine Rückkehr in den sicheren Raum der Kirche zu ermöglichen, wurde das Ehepaar in die Abschiebehaft nach Darmstadt verbracht. Für den 25.07.23 ist ein erneuter Abschiebetermin angesetzt.

Die beiden sollen nach Polen abgeschoben werden, wo sie Europa zuerst betreten haben. Polen ist bekannt für seine menschenunwürdige Behandlung von Geflüchteten in gefängnisähnlichen Lagern.

Das Vorgehen der Ausländerbehörde Viersen widerspricht allen geltenden Absprachen zwischen BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) und Kirchen. Kommunale Behörden akzeptieren in aller Regel den Schutzraum der Kirchen für geflüchtete Menschen. „Kirchenasyl bringt diesen Menschen die Chance auf ein erneutes faires Asylverfahren, um Fluchtgründe glaubhaft zu machen. Viele Menschen bekommen dadurch ein Bleiberecht zuerkannt,“ so Pfarrer Andreas Schwöbel, der in der Darmstädter Matthaeus-Gemeinde seit vielen Jahren geflüchteten Menschen im Rahmen des Kirchenasyls Schutz anbietet.

„Wir protestieren aufs Schärfste gegen das Eindringen der Beamten in einen geschützten Kirchenraum und die brutale Behandlung von Menschen, die einen langen Fluchtweg hinter sich haben und in Europa bereits unmenschliche Behandlung erfahren haben,“ sagt Dorothea Köhler, Sprecherin von community for all. „Es ist nicht zu akzeptieren, dass eine Ausländerbehörde eigenmächtig geltende Absprachen bricht. Kirchenasyl ist oft die letzte Möglichkeit, auf besondere humanitäre Notlagen zu reagieren“. Das Ehepaar ist traumatisiert und war in Polen bereits unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert.

Wir stehen solidarisch hinter dem kurdischen Ehepaar und fordern die Behörden auf, die vollkommen inakzeptablen Pläne für ihre Überstellung nach Polen einzustellen. Wir fordern die sofortige Freilassung des Ehepaares und Sicherheit für beide.