Was treibt Menschen zur Flucht? Welche Rolle spielt Europa – spielen wir – dabei? Und wie macht man strukturelle Ungerechtigkeit sichtbar?
Zweifalltorweg 12 64293 Darmstadt Aula 1. Stock
Die Ausstellung bildet den Auftakt des Fortbildungsprogramms für Ehrenamtliche in der Arbeit mit Geflüchteten und wird vom 20. Oktober 2025 bis zum 30. Januar 2026 an der EHD zu sehen sein. Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste und einen spannenden Einblick in die künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Flucht und Migration. Evangelische Hochschule Darmstadt Evangelisches Dekanat Darmstadt Freiwilligenzentrum Darmstadt Martina Hammel
10 Jahre WelcomeCafé und 10 Jahre Beratungscafé. Konzert/Fest
Vor 10 Jahren haben wir begonnen im Halkevi zusammen zu kommen, mit gemeinsamem Kochen und Essen, mit Musik und Beratung.
Das Café war und ist ein Ort gelebter Solidarität, ein Ort der Begegnung, voll trauriger und schmerzhafter Geschichten – aber auch ein Ort der Hoffnung, der Ermutigung, des Widerstands, der Erfolge, die gerne gemeinsam gefeiert werden.
In den Jahren der großen antirassistischen Paraden in Berlin und Hamburg haben wir hier auch Brote für die Fahrt geschmiert und Transparente gemalt.
Viele Menschen haben sich getroffen und wieder aus den Augen verloren, aber die Verbindungen leben noch.
Das wollen wir mit euch feiern !
Mit Euch Unterstützer*innen, euch politischen Weggefährt*innen, euch Mitstreiter*innen, den Besucher*innen, euch allen aus der solidarischen Unterstützungsarbeit.
Wir wollen gemeinsam Essen, Trinken, Feiern, Tanzen, einander zuhören, deshalb feiert mit uns und gebt uns gerne, Bescheid ob ihr kommen könnt!
Wir, agis, haben diese Erklärung mitunterzeichnet.
Gemeinsame Erklärung zu medialer Hetze und politischer Instrumentalisierung(hier geht’s zum PDF)
Seit einigen Wochen dominieren Berichte über angeblich „bandenmäßigen Sozialmissbrauch durch EU-Bürger*innen“ die öffentliche Debatte. Ob Tagesschau,WELT oder Talkshows – immer wieder werden Menschen gezeigt, die in prekären Verhältnissen leben. Doch statt Empathie zu wecken, werden sie als „Betrüger*innen“ und „Sozialschmarotzer“ diffamiert. Diese Berichterstattung folgt einem bekannten Muster: Armut wird skandalisiert, Betroffene werden zu Täter*innen gemacht, und komplexe soziale Zusammenhänge werden auf Schlagzeilen verkürzt.
Medien greifen damit Bilder und Worte auf, die rechtspopulistische Erzählungen bedienen. Wenn von „Banden“ und „mafiösen Strukturen“ die Rede ist, werden Angst und Abgrenzung produziert. Die zugrunde liegenden Ursachen – strukturell bedingteArmut, Ausbeutung und fehlender Schutz für Beschäftigte aus anderen EU-Staaten – geraten aus dem Blick. So entsteht eine Debatte, die auf Klicks und Empörung zielt, nicht auf Aufklärung.
Dass führende CDU-Politiker wie der Bundeskanzler und Carsten Linnemann und selbst SPD-Arbeitsministerin Bärbel Bas diese Erzählungen aufgreifen und politische Verschärfungen fordern, ist gefährlich. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit istgeltendesEU-Recht, das vom Europäischen Gerichtshof immer wieder bestätigt wurde. Wer hier arbeitet, hat Anspruch aufsoziale Absicherung, wenn der Lohn zum Leben nicht reicht. Das Bürgergeld ist kein Geschenk, sondern sichert das Existenzminimum. Wer daran rüttelt, stellt nicht nur Solidarität infrage, sondern auch die rechtliche Grundlage der Europäischen Union.
Für viele EU-Bürger*innen in Deutschland ist ein Minijob in Kombination mit aufstockenden Sozialleistungen oft der einzige Weg, Zugang zum Gesundheitssystem zu erhalten.Wenn diese Regelungen geändert oder eingeschränkt werden, verlieren viele Menschen den Versicherungsschutz und damit den Zugang zu medizinischer Versorgung. Das wäre nicht nur sozialpolitisch höchst verantwortungslos, sondern auch ein Bruch mit den grundlegenden Menschenrechten. Ein Ausschluss von EU-Bürger*innen aus dem Gesundheitssystem würde die ohnehin bestehende soziale Ungleichheit nochmals massiv verschärfen und langfristig auch das öffentliche Gesundheitswesen destabilisieren.
Bemerkenswert ist, welche Formen von Betrug Empörung auslösen – und welche nicht. Steuerhinterziehung gilt als Kavaliersdelikt, obwohl der Schaden um ein Vielfaches höher ist als bei allen bekannten Fällen von Sozialleistungsmissbrauch zusammen. Wer also von Gerechtigkeit spricht, muss diese Relation sehen.
WIR ERWARTEN VON POLITIKER*INNEN, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen, die Fakten im Blick behalten und im Sinne unseres Sozialstaates agieren. Ein besonderer Appell geht an die, die ein C oder ein S im Parteinamen tragen: Christlich, sozial und demokratisch heißt nicht, Menschen in Not zu diffamieren, sondern soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde mit den Mitteln der Demokratie und sozialer Politik zu verteidigen!
WIR FORDERN MEDIENHÄUSER AUF, ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht nachzukommen und differenziert zu berichten. Bilder und Sprache prägen gesellschaftliche Haltung. Tragen Sie nicht weiter dazu bei, Armutsbetroffene zu entmenschlichen. Das widerspricht nicht nur dem Pressekodex, sondern auch jeder Vorstellung von Verantwortung im Journalismus. Und bleiben auch Sie bei den Fakten, statt populistische Parolen zu wiederholen. Es ist Ihre Aufgabe, politische Aussagen kritisch zu überprüfen und in den Kontext der Realität zu setzen!
Armut, unsichere Beschäftigung und Ausgrenzung sind keine Vergehen, sondern Folgen politischer Entscheidungen. Wir müssen Demokratie, Sozialstaat und den gesellschaftlichen Zusammenhalt schützen. Das schaffen wir nicht, indem wir Betroffene kriminalisieren, sondern indem wir hinschauen, bei den Fakten bleiben und Armut politisch angehen.
KONTAKT FÜR RÜCKFRAGEN: Nele Wilk, Johannes Lauxen Telefon: 06131- 619 86 11 – Mail: presse@armut-gesundheit.de
Pakhshan Azizi und Warisha Moradi, zwei kurdische Frauen aus dem Iran, sind seit vielen Monaten im berüchtigten Evin-Gefängnis im Iran inhaftiert und zum Tode verurteilt. Der kurdische Frauenverein Roza, aber auch Amnesty International und andere Gruppen setzen sich für ihre Freilassung ein. Beide haben sich für Frauenrechte eingesetzt und die Bewegung Jin Jiyan Azadi mit begründet, die ihren Ursprung in Kurdistan hat. Und beide schweigen auch jetzt nicht, trotz Folter und Todesdrohung.
Am 07.01.25 wurde in Darmstadt ein Wandbild von beiden enthüllt und die Bürgermeistern Barabara Akdeniz übernahm die Patenschaft für Pakhshan Azizi.
Wir, community for all, waren angefragt, zu diesem Anlass auch eine Rede zu halten.